NEIN zum Neubau Tagesschule

Am 27. September 2020 ist Abstimmungsonntag. Neben den Eidgenössischen Vorlagen werden Worber*innen auch über einen Kredit von 2,75 Millionen Franken für einen Neubau der Tagesschule vor dem denkmalgeschützten Schulhaus Zentrum abstimmen können.
Das vorliegende Projekt ist nicht durchdacht und weist viele Mängel auf.

  • Dieser Neubau würde unser Dorfbild entscheidend beeinträchtigen Eine ganze Reihe alter Bäume müsste gefällt werden, damit ein einstöckiges Gebäude, mit Platz für 120 Kinder, gebaut werden kann.
  • Wird der Neubau im Zentrum realisiert, wird der dortige Kindergarten in die Sonnhalde verlegt. Kinder, die im Zentrum wohnen, müssten auf ihrem Schulweg zukünftig die vielbefahrene und gefährliche Bollstrasse überqueren.
  • Das Projekt «Neue Tagesschule Worb» geht von einem Anstieg der Anmeldungen bis 120 Kinder pro Mittag aus. Andere Szenarien wurden nicht in Betracht gezogen. Wie die Tagesschule organisiert werden soll, wenn sich die Anmeldezahlen nicht wie vorgesehen entwickeln, wissen wir nicht. Ein Ausbau oder eine Umnutzung sind nicht möglich.
  • Die Erziehungsdirektion des Kantons Bern empfiehlt, dass sich Tagesschulen aus pädagogischen Gründen möglichst nahe, besser noch, in der von den Kindern besuchten Schule befinden sollten. Um dieser Empfehlung zu folgen, darf die Tagesschule nicht im Zentrum erweitert werden, da der allergrösste Teil der Tagesschulkinder aus dem Schulhaus Wyden kommt.
  • Unverständlich also, dass das Wyden-Schulhaus als Tagessschul-Standort nicht geprüft wurde. Dieser Standort wäre für die Tagesschule bestens geeignet. Auf diesem Areal ist genügend Platz vorhanden, um mehrstöckig und verdichtet zu bauen.
  • Die Entwicklung der familienergänzenden Kinderbetreuung geht in Richtung Ganztagesschulen. Dieses Modell bietet den Kindern ein konstantes Betreuungsumfeld. Die Stadt Bern und die Gemeinde Köniz haben bereits Ganztagesschulen. Diese bedingen aber andere räumliche Voraussetzungen. Der geplante Neubau kann deshalb nicht als Ganztagesschule genutzt oder umgebaut werden.

Schule und Gesellschaft sind in starkem Wandel. Wir müssen flexibel auf sich ändernde Bedürfnisse reagieren können. Das vorliegende Projekt lässt sich weder umnutzen noch weiterentwickeln. Die hohen Kosten von 2,75 Millionen Franken dürfen nicht in ein unausgereiftes Projekt fehlinvestiert werden. Die Tagesschule Worb hat Besseres verdient!

Sibylle Flentje, Mitglied GGR