Politforum 01/21
Seit 25 Jahren ist Worb Solar
Mehrfach wurde das Anliegen die Solarenergie für Gemeindeliegenschaften zu nutzen durch den Grossen Gemeinderat (GGR) abgelehnt. So auch letztmals 1995, als die Kosten von 83’300 Franken für eine Heizung des Brauch- und Duschwassers mit Sonnenkollektoren im Schulhaus Rüfenacht aus der Vorlage der Heizungssanierung gestrichen wurde, obschon damit 2’500 l Heizöl pro Jahr hätten eingespart werden können. Erst nachdem eine von über 1500 Worberinnen und Worbern unterzeichnete Initiative von SP, Grünen, EVP und JCVP (siehe Abbildung „Solar-Initiative“) die Sanierung mit Sonnenkollektoren forderte, hat der GGR dem Projekt schlussendlich mit 19 zu 18 Stimmen doch noch zugestimmt. Für die Gemeinde Worb hat damit vor 25 Jahren das Solarzeitalter begonnen.
Heute, 25 Jahre später, steht Worb der Verwendung von erneuerbaren Energien deutlich offener gegenüber. Die Gemeindeliegenschaften werden aber noch lange nicht klimaneutral betrieben und notwendige Investitionen in die Gebäudesanierungen schiebt man auf die lange Bank.
Mit dem Referendum gegen das Budget 2021 wollen bürgerliche Parteien und das Gewerbe dringende Sanierungsprojekt weiter zusammenstreichen. Dies ist unverständlich, da diese Investitionen im Gegensatz zum Kunstrasen auch dem lokalen Gewerbe zugutekommen würden. Zudem fordern heute namhafte Ökonomen, dass die öffentliche Hand in schwierigen Zeiten wie der Corona-Krise die Ausgaben nicht zurückfahren sollte, um die Wirtschaft nicht vollständig abzuwürgen. Bleibt zu hoffen, dass die Mehrheit der Stimmberechtigten dies auch so sieht und dem vom GGR beschlossenen Budget zustimmen wird. Sparen können wir allenfalls bei den teuren Sportanlagen, indem die Kosten den Nutzern vollständig verrechnet werden. Sparen wir jetzt bei Unterhalt und Sanierung der Gemeindeliegenschaften, bezahlen zukünftige Generationen die Rechnung. Dies ist nicht zumutbar. Bei einer Ablehnung des Budgets durch die Stimmberechtigten müssten daher die Fussball- und Eishockeyvereine zur Kasse gebeten werden.
Roland von Arx, GGR Mitglied Grüne