Schulsanierung für die Zukunft

Nach langen Jahren des hin und her Beratens liegen nun detaillierte und gut dokumentierte Unterlagen zum Sanierungsprojekt des Oberstufenzentrums Worbboden (WOBO) vor. Für das Parlament wurde zudem ein Informationsabend organisiert. Alle involvierten Fachleute waren anwesend und haben Fragen kompetent und schlüssig beantwortet.

Also beste Voraussetzungen sich eine Meinung zu diesem Grossprojekt zu bilden.

Um so erstaunlicher, dass die bürgerlichen Parteien an der ersten Parlamentssitzung des Jahres nicht über dieses Geschäft sprechen wollten. Anstelle einer öffentlichen Diskussion haben alle Parteien ihre Bemerkungen und Fragen schriftlich bei der Gemeinde eingereicht. Neue Erkenntnisse haben sich daraus nicht ergeben. Der Schluss liegt nahe, dass die bürgerlichen Parteien das Geschäft erneut auf die lange Bank schieben wollen. Das Schulhaus WOBO ist in einem erbärmlichen Zustand und eine Sanierung ist unumgänglich. Darin sind sich alle Parteien einig. Geplant ist keine Luxussanierung. Allein durch die Grösse des Schulhauses wird das Projekt sehr teuer.

SVP und FDP suchen verzweifelt nach Sparpotential. Das ist zwar löblich, die Ideen müssten aber umsetzbar sein und nicht bloss das Projekt weiter verzögern. Es ist unsinnig zu prüfen, wie der ganze Umbau ohne Provisorium bewältigt werden könnte. Einige Klassen müssten auf einem abgeteilten Teil der Baustelle unterrichtet werden und die anderen Klassen würde man in den verschiedenen Schulhäusern der Gemeinde unterbringen. Ohne massiv schlechtere Schulbedingungen für Kinder und Lehrpersonen wäre dies nicht zu bewerkstelligen.

Bildung ist ein wichtiges Kapital. Unser Ziel muss sein, auch während der Bauphase einen guten und sicheren Schulunterricht zu gewährleisten. Diesen Anspruch müssen wir für alle Jahrgänge der Kinder haben. Sicherstellen können wir das nur mit dem geplanten Provisorium. Sparen auf Kosten der Schulbildung ist nicht akzeptabel und schadet langfristig Allen.

Zudem argumentierten SVP und FDP, dass Worb zu viel Schulraum hat. Die Behauptung stützt sich auf Berechnungen aus den 1970 Jahren. Die Bürgerlichen möchten ein Konzept, das aufzeigt, was mit den «überflüssigen» Kapazitäten im WOBO nach der Sanierung geschehen soll. Das Departement Bildung zeigt glaubhaft auf, dass keine «überflüssigen» Schulzimmer vorhanden sind. Auch den Bürgerlichen müsste klar sein, die Unterrichtsformen haben sich seit Gotthelfs Zeiten gewandelt.

Seit Jahren schieben wir das Projekt vor uns hin. Je länger wir warten, desto teurer wird es. Nun ist es an der Zeit, als Partei oder Mitglied des Parlaments offen Stellung zum Sanierungsprojekt WOBO zu beziehen.

Die Grünen setzen sich für eine moderne und zukunftsorientierte Schule ein und unterstützen die Sanierungspläne für den WOBO.

Sibylle Flentje, Mitglied GGR