Ortsplanung braucht Nachbesserung

Ende Jahr lag die Ortsplanungsrevision nach 5 Jahren intensiver Arbeit öffentlich auf. Trotz den von der Grünen Partei im Rahmen der Mitwirkung geäusserten Bedenken gegen die Aufhebung der Grünflächenziffer im Baureglement sieht die vorliegende Revision weiterhin keine minimalen Grünflächenanteile vor. Wir haben daher gegen die Revision Einsprache erhoben und verlangen, dass Abstellplätze sich in die Landschaft und Siedlung einzuordnen haben und mit einem wasserdurchlässigen, begrünten Belag zu versehen sind. Zudem fordern wir auch, dass bei der Entwicklung der Zentren und Freiraumgebiete nicht nur auf eine gute Vernetzung mit öffentlichen Fusswegen sondern auch auf eine gute Vernetzung mit Velowegen ist zu achten ist.
Bei einer verdichteten Bauweise und Aufhebung der minimalen Grünflächenziffer können vor allem die Zentren von Rüfenacht und Worb übermässig versiegelt werden. Durchlässige und begrünte Aussenräume versickern Starkniederschläge und haben einen ausgleichenden Effekt auf das Lokalklima. Grünflächen reduzieren die Temperaturen in Hitzesommern lokal um 2-5° C. Daher sind sie wichtig für das Wohlbefinden der Anwohner und die Naherholung. Dabei ist nicht nur deren Qualität, sondern besonders deren Quantität von Bedeutung. Der Hinweis, die Bodenversiegelung von Aussenräumen auf das notwendige Minimum zu beschränken, ist völlig unzureichend. Eine verbindlichere Auflage im Gemeindebaureglement (GBR) ist unerlässlich und muss, wie dies beispielsweise im Baureglement der Gemeinde Zollikofen formuliert ist, übernommen werden.
Die Förderung des Veloverkehrs ist in die Bundesverfassung aufgenommen worden. Velowege spielen nämlich eine wichtige Rolle für die Vernetzung von Freiräumen. Dieser Bedeutung wurde in Worb bisher kaum Beachtung geschenkt. 1993 wurde eine Motion von Lüthi und Mitunterzeichner/innen erheblich erklärt, die den Gemeinderat beauftragte, das geplante Fuss- und Radwegnetz (gemäss Richtplan von 1989) zu verwirklichen. Sie verlangte, dass ein angemessener Betrag ins jährliche Investitionsprogramm aufzunehmen und in einem Plan vorzulegen sei, wann welche Massnamen realisiert werden sollen. Die Motion wurde 1994 mit dem Hinweis auf die vorgesehene Aufnahme ins Investitionsprogramm abgeschrieben.
Die Umsetzung der Motion fiel schliesslich Sparmassnahmen zum Opfer. Das geplante Radwegnetz ist nie realisiert worden und wesentliche im Radwegrichtplan ausgewiesenen Lücken bestehen heute noch. Beispielsweise fehlt eine sichere Verbindung für Schüler von Rüfenacht in den Worbboden, der Bühliweg ist für Velos nicht geöffnet und die Situation für Velofahrende auf der Enggistein-, Boll- und Rubigenstrasse hat sich nicht verbessert. Es ist daher Zeit, dass die Velowegvernetzung auch im Baureglement verlangt wird.

Roland von Arx
GGR-Mitglied Grüne

Abstimmungsempfehlungen für den 10. Februar:
Ja zur Zersiedelungsinitiative.
Nein zum Berner Polizeigesetz.
Ja zum Berner Energiegesetz.