Weniger tierische Produkte – weniger CO2

Seinen Lebensstil nachhaltig zu gestalten, ist ein Thema, welches jeden Menschen etwas angeht. Neben effizienter Energienutzung, Konsumverhalten und Fortbewegungsmitteln ist der Bereich Ernährung sehr relevant. Nachhaltige Ernährung ist vielschichtig, in diesem Artikel möchte ich den Konsum tierischer Lebensmittel näher beleuchten.

Das Reflektieren des eigenen Konsums von tierischen Produkten ist essenziell, denn 15% aller menschgemachten Emissionen kommen aus der Viehwirtschaft. Dieser Prozentsatz ist etwa so gross, wie die Emissionen aller Verkehrsmittel (Autos, Züge, Flugzeuge und Schiffe) zusammen!

83% der gesamten Landwirtschaftlichen Nutzfläche wird für Fleisch, Eier und Fischzucht gebraucht, diese Lebensmittel decken jedoch nur 18% unseres Kalorienbedarfs ab, dies ist eine sehr ineffiziente Nutzungsweise unserer begrenzten Fläche. Ausserdem wird 27% des sauberen Wassers, welches wir Menschen nutzen, für die Tierzucht eingesetzt. Die Produktion tierischer Produkte benötigt also Unmengen an Land und Wasser. Die Viehindustrie ist somit auch der Haupttreiber, wenn es um die Entwaldung insbesondere der Abholzung des Regenwaldes geht. Tatsächlich essen wir Menschen 70 Milliarden Tiere pro Jahr, was ein immenser Betrag ist und unverhältnismässig viele Ressourcen verbraucht.

Eine Studie des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg zeigt den CO2 Ausstoss pro Kilogramm Lebensmittel auf. So produziert ein Kilo Rindfleisch durchschnittlich 13.6 Kilo CO2, Schweinefleisch durchschnittlich 4.6, Bio-Käse 7.2, Butter 9, Ei 3 und Milch 1.4 Kilo CO2. Im Vergleich produziert ein Kilo Tomaten 0.8 Kilo CO2, Brokkoli 0.3, Kartoffeln 0.2, Tofu 1 und Hafermilch 0.3 Kilo CO2. Die pflanzlichen Lebensmittel schneiden also deutlich besser ab als die tierischen.

Dies sind Fakten, über die die breite Bevölkerung leider viel zu wenig weiss, doch wir befinden uns in einem Wandel. Im Worber Oberstufenzentrum Worbboden gewinnt das Thema Nachhaltigkeit im Rahmen des WAH-Unterrichts stetig an Bedeutung und man bemüht sich um eine gesamtheitlich nachhaltigere Ernährung, welche natürlich noch mehr Aspekte, als das Reduzieren der tierischen Produkte beinhaltet. Immer wieder kochen die Schüler*innen auch vegane Rezepte, wobei sehr auf die Saisonalität und die Regionalität der Lebensmittel geachtet wird. Die Schüler*innen werden dazu angeregt, ihren Konsum selbst zu reflektieren und zu hinterfragen.

Dass sich nicht alle von heute auf morgen vegan ernähren können oder möchten, ist verständlich. Doch schon das Reduzieren unseres Tierproduktkonsums, besonders des Fleischkonsums, hat einen grossen positiven Einfluss auf unseren ökologischen Fussabdruck und somit auf eine bessere Zukunft für uns und unseren Planeten.

Paula Günther
Mitglied GGR GRÜNE