Der Rüfenacht-Blues

Die Überraschung war gross. Im Februar legte eine riesige Delegation des Gemeinderates an einer Medienorientierung die Ziele für Rüfenacht dar. Die BZ titelte dann «Ein Zeichen gegen den Rüfenacht-Blues».
Die Devise scheint klar: Man muss halt wieder einmal etwas tun um das ungezogene Kind Rüfenacht – mindestens mit Worten – zufriedenzustellen. Dabei ist dieses Kind gar nicht so anspruchsvoll. Eine Badi, eine millionenschwere Hofmatt, eine Migros, eine Bank, ein Restaurant, einen leeren Bärenplatz, eine Sekundarschule, ein Kirchgemeindehaus – braucht es alles nicht. Nur ein bisschen Zuneigung. Und das ist mit dieser Medienorientierung – und den vorausgegangenen Klausuren passiert. Schluss, fertig – nehme ich an! Ich lasse mich aber gerne positiv überraschen. Unzählige Diskussionen über das richtige Pülverli für Rüfenacht sind in den letzten Jahrzehnten geführt worden – und immer versandet. Dass es keine einfachen Lösungen gibt, ist auch mir klar. Die ambitiösen Ziele gehen aber in die richtige Richtung (Planung, Infrastruktur, Wirtschaft, Verkehr, Umwelt, Kommunikation). Wie gross aber ist das Risiko, dass diese Ziele in der untersten Schublade landen, weil das liebe Geld in das schwarze Loch der Hofmatt plumpst?
Zum Verkehr wird es in der nächsten Zeit eine Nagelprobe geben. Bernmobil und RBS planen, bis Siloah den 7,5-Minuten-Takt einzuführen. Eine ganz einfache Schlussfolgerung für Rüfenacht: Der 10-Minutentakt wird auf 15 Minuten ausgedehnt. Der Gemeinderat sollte schon jetzt die Weichen stellen um das zu verhindern. Sonst ist die nächste Strophe im Rüfenacht-Blues vorprogrammiert.
Hans-Ulrich Steiner, Rüfenacht